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Die Kathedrale Mächtig rägt der Rohbau vor dem Gemeindezentrum auf. Seit 1994 baut Vater Igor an einer zweiten, größeren Kirche. Wann sie fertig sein wird? Gottes ewiger Ratschluss ... Mit seinem Kirchbau hatte Vater Igor ein bisschen zuviel Erfolg: Inzwischen interessiert sich auch Metropolit Philaret dafür, das Oberhaupt der orthodoxen Kirche in Weißrussland. Er hätte gern eine neue Kathedrale. Vater Igor hat sich nach der ersten Überraschung damit arrangiert. Den Metropoliten an seiner Seite - das kann auch Vorteile haben. Wäre der Heilige Andreas sonst heute zu Gast? Und außerdem: Was bleibt einem einfachen Priester auch sonst schon über? Die Werkstätten Kathedralen bauen ist in der orthodoxen Kirche die eine Sache. Behinderten helfen eine ganz andere. Es gibt kaum institutionell verankerte Sozialarbeit, anders etwa als in Deutschland Diakonie oder Caritas. Vater Igor, der in seinem früheren Leben Architekt war, bevor ihn Gottes Ruf ereilte, nahm sich von Anfang an der Armen und Schwachen an. Er war Seelsorger in Gefängnissen, kümmerte sich um psychisch Kranke. 1991 traf er in Minsk Herbert Wohlhüter, leitender Mitarbeiter der von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel (Bielefeld), der großten diakonischen Einrichtung Europas. Ein halbes Jahr später rief er Wohlhüter an: "Kann ich mal kurz vorbeikommen?" Vater Igor sah sich Bethel an. Noch am gleichen Tag sagte er: "Ich will in Minsk ein kleines Bethel bauen." Selbst seiner engsten Umgebung müsste das damals geradezu irre erscheinen: Auf dem Acker zuhause stand noch nicht einmal das Zelt. Und jetzt auch noch ein Zentrum für Behinderte. Das erste im Land überhaupt. Nach der offiziellen Verlautbarung von Stadt und Staat 'gab es in Weißrussland überhaupt keine Behinderten. Und was würde die gerade erst entstehende Gemeinde sagen, wenn sie jetzt auch noch Unterbringung und Werkstätten für Behinderte bezahlen sollte? Das Gottvertrauen Die Werkstätten
haben ihren Betrieb aufgenommen, mitten im Gemeindezentrum.
Kräftig mitfinanziert von Diakonischem Werk und Evangelischer
Kirche von Westfalen sowie der UNESCO. Und eben Bethel. 130
Beschäftigte werden demnachst hier Platz haben, sich auf Zusammenleben
und Berufvorbereiten können.
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